Donnerstag, 21. Juni 2012

Küchenwand, blau.

In amerikanischen Blogs werden Do-it-yourself-Projekte, die in etwa so sehr in die (Innen-)Architektur eingreifen wie ein in eine Vitrine gestellter Origami-Schwan, gerne mit dem Zusatz "perfect for renters" kommentiert. Wenn Amerikanerinnen ein neues zu Hause beziehen, reißen sie nämlich normalerweise als erstes mindestens ein oder zwei tragende Wände ein.
Ich bin das Gegenteil eines solchen Menschen. Wenn ich absehen kann, dass ich irgendwo kürzer als, sagen wir, zehn Jahre wohne, sehe ich eigentlich nicht so richtig ein, mir überhaupt erst Möbel zuzulegen. Außerdem lebe ich gern mit Provisorien. Deswegen hatte ich in meinem alten WG-Zimmer einen großen Teil der Zeit nur zwei Matratzen auf dem Boden liegen und an der Wand zwei Bücherregale stehen. Ich habe letztens noch ein paar Fotos davon gefunden (Achtung, Gelbstich):



Aus designtechnischen Gründen war das gar nicht schlecht, allerdings konnte ich meine verschmörkelte, bastelige, dekorierende Seite dort schlecht ausleben.


In meiner Alleine-Wohnung arbeite ich durchaus mit Möbeln. Was ich jedoch sehr verinnerlicht habe, ist, dass man Wände nicht in Farben streicht - nicht nur, weil es immer entweder wie Kinderzimmer oder wie Ikea-Katalog aussieht - dieses Problem bleibt im Folgenden unberücksichtigt! -, sondern auch, weil man beim Auszug bestimmt ewig drüberstreichen muss.
Weiße Wände sind ja auch sehr schön, aber gestern stand ich so in meiner Küche und dachte: hier muss was passieren. Kurzentschlossen habe ich meine Grundsätze über Bord geworfen, unter Beratung meiner Freundin Elli einen Eimer Farbe gekauft, zwei Bier getrunken und direkt losgepinselt. Eben erfolgte ein zweiter Anstrich und jetzt erstrahlt die Küchenwand in leuchtendem Blau. Meerfarben, meine Lieblingsfarben.
Außerdem angebracht, anstelle der alten Wäscheleine: Ketten aus Büroklammern, an kleinen Nägelchen aufgehängt.


Hier Vorher- und Nachher-Bilder.


Küche, vorher

Küche, jetzt:








Ist schön geworden? Sieht auf jeden Fall sehr sommerlich aus, finde ich.

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