Samstag, 28. September 2013

Sand

Konferenzen über mehrere Tage lassen das Gefühl aufleben, wie es war, dreizehn Jahre lang eingepfercht zu sein mit den selben Leuten, die man nicht mag und immer weniger mag, vielleicht, weil sie blöd sind, vielleicht, weil man gezwungen ist, mit ihnen zusammen zu sein. Vielleicht beides. Sie erinnern auch daran, was damals funktioniert hat: ein Buch mitnehmen, aufschlagen, und einerseits die andere Welt lieber mögen, andererseits geschützt sein vor Gesprächen mit Leuten, mit denen man keine Gespräche führen will. "Sprich mich nicht an, ich lese." Alleine sein und, im Gegensatz zu den Menschen um einen herum: eine Alternative haben.
Damals war es gleichgültig, was die Leute von mir denken. Schlimmstenfalls: sechs in Erdkunde, scheißegal. Heute ist es leider nicht mehr egal. Manchmal muss man aufschauen, interessiert sein, ein Gespräch führen. Damit sie einem Jobs geben, Stipendien oder wenigstens schlechtbezahlte Hilfsarbeiten. "Hallo, ich bin auch schlau." Aber es funktioniert immer noch. Das ist gut.

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