Mittwoch, 26. September 2012

Stempeln mit Früchten (herbstliche Apfelkarten)

Stempeln mit Äpfeln, genauer gesagt. Ich habe mich dazu entschlossen, dieses Jahr an meinem Geburtstag ein paar Freunde einzuladen. Nicht, wie in den letzten Jahren, am Abend vorher in die Kneipe, sondern nach Hause, was mehr Arbeit, aber vielleicht ja auch mehr Spaß bedeutet - sicherlich jedenfalls in der Hinsicht, dass es Anlass bietet, zu basteln, zu kochen und zu backen; also in jedem Fall mehr Spaß für mich, würd ich sagen.

Zu diesem Zweck habe ich Einladungen gebastelt, ist ja klar. Äpfel sind hierfür ein gutes Motto. 1994 erschien in der Schülerzeitung einer Düsseldorfer Grundschule eine Liste mit Apfelsorten, zusammengestellt von "Marianne, 3a". Das war ich. Dieses journalistische Meisterstück beinhaltete Sorten von Äpfeln, die mir heutzutage völlig unbekannt sind: "James Grieve" zum Beispiel oder "Geheimrat Dr. Oldenburg". Bei Wikipedia steht: "Diese Apfelsorte wird kaum erwerbsmäßig angebaut, steht allerdings aufgrund ihres einzigartigen, fast exotisch wirkenden Geschmacks in vielen Liebhabergärten." Oh, ich hätte auch gerne einen Liebhabergarten! Und mal ehrlich, wieviel besser müssen Äpfel mit diesem Namen sowieso schmecken?





















Äpfel waren auch schon mal das Motto eines meiner Kindergeburtstage. Leider kann ich mich nicht mehr daran erinnern, was genau wir gemacht haben, weiß aber noch, dass jeder einen kleinen Holzanhänger in Apfelform bekommen hat und ich glaube, es gab auch Bratäpfel. (Meine Mama konnte sehr gute Kindergeburtstage veranstalten.) Ein Partykonzepzt, das man mit 26 gut wieder aufgreifen kann, oder? Die Einladung jedenfalls ist apfelesk: Ich hatte keine Lust, irgendwelche Materialien zu kaufen und habe mich deswegen mit dem begnügt, was sowieso da war: Stoffreste, Stofffarbe, Pappe, Papier. Und Äpfel.





















Genaugenommen braucht man diese Materialien:
  • schöne Stoffreste
  • olle Stoffreste zum Ausprobieren
  • Textilfarbe
  • Klebstift
  • 1 Apfel
  • Fotokarton für die Karten
  • ggf. Papier fürs Karteninnere
  • ggf. Nähgarn

und diese Werkzeuge:
  • Zackenstoffschere
  • Messer
  • Pinsel
  • ggf. Nähmaschine fürs Karteninnere

Zunächst mit der Zackenschere Rechtecke aus dem Stoff auschneiden, die etwas kleiner sind als die späteren Karten, in dem Fall etwas kleiner als Din A6. Aus Pappe Karten basteln, hier Din A4-Pappen in der Mitte halbiert und die Hälften wiederum in der Mitte gefaltet.
Jetzt stempeln: Dazu einen Apfel möglichst sauber und gerade in der Mitte halbieren, am Besten so, dass der Stiel an einer Hälfte dranbleibt (der, mit der gestempelt werden soll). Wer mag, schnitzt noch ein bisschen mit einem Messer daran herum, um die Silhouette zu perfektionieren: Ich habe in der Mitte noch ein bisschen vom Kerngehäuse weggeschnitten, hier helfen unter Umständen ein paar Probedrucke. Nun den Apfel mit einem Pinsel mit Stoffmalfarbe bemalen. Auf einem Probestück ausprobieren, wie viel Farbe der Apfel verträgt, hierbei auch den Stiel bepinseln. Dann jeweils einen Apfel auf die vorbereiteten Rechtecke stempeln. Hierbei ist es hilfreich, den Apfel nicht sofort wieder anzuheben, sobald man ihn auf den Stoff gedrückt hat. Stattdessen den Apfel samt Stoff hochheben und den Stoff von der Rückseite überall gegen den Apfel drücken, um sicherzugehen, dass sich die Farbe an allen Stellen auf den Stoff überträgt.
Apfelstoff trocknen lassen, dann auf die Klappkarten kleben.





























































Wer immer noch nicht genug hat, näht den Karten noch ein Innenleben. Dazu ein schönes Papier ausuchen und Klappkarten auschneiden, die etwas kleiner sind als die aus Pappe. Achtung: Die schöne Seite des Papieres sollte innen liegen. Die Karten ineinander legen und mit der Nähmaschine die kleineren Papierkarten in die Pappkarten hineinnähen (eine Naht im Falz), dazu ein farblich passendes Garn verwenden.










































Beschriften. Eintüten. (Hier Recycling-Umschläge aus Zeitungspapier.) Losschicken. Freuen und hoffen, dass einer kommt.

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