Mittwoch, 3. April 2013

strickstrickstrickstrickstrick

Oh, ich liebe Stricken einfach so sehr. Im Moment kann ich nichts Fertiges, sondern nur halbfertige Projekte zeigen, aber das macht gar nichts. Ich mag alles am Stricken: Ich mag Wollen in verschiedenen Farben und Stärken von verschiedenen Tieren und verschiedenen Pflanzen, solche, die ganz glatt ist und ein bisschen wie Gummi wie das Merinogarn, das ich in Köln rumliegen habe, und solche, die ganz dünn ist, dafür aber sehr haarig, wie die Mohair-Seidenmischung, mit der ich gerade stricke. Ich mag sie im Geschäft aussuchen und dann in einem kleinen Tütchen mit nach Hause tragen, oder ich mag sie im Internet bestellen und aus großen Paketen auspacken. Ich mag sie anschauen, anfassen, mir ins Gesicht halten, auf den Kopf legen oder darin baden. Ich mag Strickmuster in Zeitschriften, in Büchern und im Internet und ich liiieeeehhbe bei Ravelry stundenlang die Werke anderer Stricker ansehen und mir dann mein eigenes Muster zusammenbasteln. Ich mag Nadeln aus Metall und Nadeln aus Holz, gerade Nadeln und runde Nadeln und Nadeln aus Birnbaum und Nadeln aus Bambus und Nadeln aus Ebenholz.





















Ebenholznadeln habe ich für das Tuch-Projekt (oben rechts) gekauft, in einem wunderbaren Geschäft in Düsseldorf-Derendorf (Wollduo). Zuerst hatte ich versucht, das Tuch mit alten Metallnadeln von meiner Oma zu stricken, aber das war völlig aussichtlos, die Nadeln sind einfach viel zu rund. Viel. zu. rund (vorne an der Spitze, die also folglich eher Runde heißen müsste, aber das wäre ja wirklich blanker Unsinn!). Beim Wollduo habe ich das Problem geschildert und bin - nach ein paar albernen Scherzen! "Sie wollen also Nadeln die von selbst stricken, ja?" - sehr gut beraten worden, mit der Konsequenz, dass ich sowas wie 18 Euro in eine einzige Lace-Rundstricknadel aus Ebenholz investieren musste. Wie ist meine Oma ohne sowas ausgekommen?





















Da es sich dabei jedoch um eine Investition fürs Leben handelt (!) und man auuuußerdem bei der Herstellerin Einzelteile austauschen lassen kann (wenn zum Beispiel eine der Nadeln durchbricht, weil man sich draufsetzt), habe ich das gerne gemacht. Im Übrigen fühlt sich die Nadel so gut an und auf der Packung steht drauf: "aus Resthölzern des Musikinstrumentenbaus". Ach! Meine neue Stricknadel hätte auch eine Geige werden können. Oder ein Flügel. <3 Stricknadeln für Manufactum-Kunden.





















Das Tuch fand ich auf den ersten Blick super und bin dann auch recht schnell ins Wollgeschäft (das war Casa Lana in Köln - nicht so toll wie das Geschäft in Derendorf, aber auch OK) gelaufen, um mir Mohair zu kaufen. Ich liebe quadratische Halstücher, und leichtes Mohairgestrick, ach. Solche Farben, wie bei Purlbee verwendet wurden (hellgrün), gab es dort nicht, deswegen habe ich mich für zwei ziemlich dicht beieinander liegende Blautöne (Lana Grossa Silkhair) entschieden. Meins wird also mehr ein Seaside- als ein Springtime-Bandana. Das Tuch ist gestreift, man sieht das zwar nur, wenn man genau hinschaut, aber, wie bei Purlbee behauptet wird, geben die verschiedenen Farben dem Tuch "Tiefe". Tiefe gefällt mir und ich liebe mein Tuch schon jetzt.





















Das Strickzeug sollte man allerdings dringend von den Katzen fernhalten, ist es doch alles andere als robust. (Einen anderen Schal, den Lieblingsschal, den ich trug, haben die Kleinen mir schon ein bisschen angefetzt.) Gar nicht so leicht, denn was braucht man bei Stricken dringender als eine Katze neben oder auf sich? Wenig. Eine Tasse Kaffee* vielleicht. Fun fact: In der letzten Woche sind zwei Personen auf mein Blog gestoßen, indem sie "katzen in wolle ein gewickelt" gegoogelt haben. Ich kann es ihnen nicht verdenken!

A propos die Katzen. Die Katzen sind übrigens super, falls irgendwer daran noch Zweifel hatte. Tagsüber springen sie draußen rum (gestern habe ich die Kleine bei der Nachbarin abgeholt, da war sie auf den Balkon geklettert) und den Roten (den ich gerne "den Ohrenkater" nenne) muss man ständig vom Dach pflücken. Abends am Kamin und/oder wenn man Doktor Schiwago oder Harry-Potter-Filme schaut, kuscheln sie sich in meinen Arm und sind so lieb wie sie nur irgend können. Düsseldorf, ach. Die Stadt, in der es Kamine, Mikrowellen**, Superwollgeschäfte und Katzen hat. Zu Hause. <3

(Random Gartenfoto)






















Abgesehen von dem Tuch stricke ich an einem Paar Socken aus Sockenwollresten. Nicht superaktiv, denn superaktiv stricke ich gerade am Tuch. Aber der erste ist schon fertig und den zweiten fang ich hoffentlich bald an. Dann gibts Superringelsocken für Mama.





















Ist der nicht super? Ich finde ihn super. Gestrickt hab ich den Sock mit Knit Pro-Nadeln in Größe 2,75. Das ist wahrschenlich auch der Grund dafür, dass er für mich ein kleines Bisschen zu eng ist. For normale Sockenwolle nehm ich normalerweise 3 mm dicke Nadeln.

v.l.n.r.: Sajet Sockenwolle, Aldi Sockenwolle, 3x Atelier Zitron Trekking XXL Tweed, Regia Sockenwolle.



















Bei diesem Socken war ich bestimmt zwei Stunden lang mit Vernähen beschäftigt. Durch die vielen verschiedenfarbigen Ringel musste ich x-mal neuen Faden ansetzen. Glücklicherweise macht mir vernähen gar nichts, hierin unterscheide ich mich wohl von einem Großteil anderer Handarbeiterinnen.

Einen schönen Mittwoch euch allen - und: alles Gute zum Geburtstag, beste Linda der Welt, falls du das hier liest.



* Oh je Mama, ich trinke euch den ganzen teuren Kaffee weg, und ich hab gar keine Lust in das schlimme Geschäft zu fahren und neuen zu kaufen. Ich dachte, ich bestelle welchen im Internet, aber da muss man mindestens fünfzig Kapseln nehmen und so viel Geld hab ich nicht (alles für Stricknadeln ausgegeben).

** Dazu später mehr.

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