Mittwoch, 22. August 2012

Joghurt-Limetten-Mousse (hier mit Pfirsich-Angostura-Kaviar)

Wuuuh! Alleine würde ich mich solche chemisch-verrückten Sachen ja wahrscheinlich nicht trauen, aber ich kenne wen, der sich mit sowas auskennt und den Floh molekularer Küche schon vor einiger Zeit in meinen Kopf gesetzt hat. Am Wochenende haben wir uns zum ersten Mal an Fruchtkaviar versucht. Fruchtkaviar besteht aus einer Flüssigkeit nach Wahl (bestimmte komplizierte Regeln müssen bei dieser Wahl wohl eingehalten werden, mit Kirschsaft zum Beispiel klappts nicht, hab ich mir sagen lassen), die mit Alginat angerührt und nach einiger Wartezeit in ein Wasserbad mit Calciumlaktat oder -chlorid getropft wird. Die Flüssigkeit wird dann fest und bildet kleine Kügelchen, die eine dünne Membran haben und einen flüssigen Kern. Sie sollen in Mund zerplatzen und man kann sie verwenden, wie man mag: in Cocktails, in Nachspeisen oder ganz bestimmt auch in herzhaften Gerichten oder, ach, was einem eben Verrücktes einfällt.

Dieser Fruchtkaviar hier ist weit entfernt von perfekt. Mit der Spritze kriegen wir irgendwie nur komische Kugeln, die entweder zu flüssig oder zu fest sind, oder Gel-Spaghetti hin. Die "Fruchtdrops" vom Löffel sind schon besser, aber man kann noch dran arbeiten. Am besten geklappt hat trotz zahlreicher Versuche (Traubensaft mit Creme de Cacao, Apfelsaft mit Calvados, Ananassaft, Orangensirup mit Grand Marnier...) nur eine einzige Sorte, nämlich Pfirsich-Angostura - Pfirsichsaft mit ein paar Spritzern Angostura drin. (Angostura macht alles noch leckerer, oder?)




Beim ersten Mal gab es die Kugeln einfach in Sekt (gut!; s.o.), beim zweiten Mal auf Joghurt-Limetten-Mousse (gut!!!; s.u.). Ich hatte eigentlich gedacht, dass man das Mousse mit einer ganzen Ladung Drops und Kügelchen verschiedener Farbe und Größe bedecken könnte, aber so weit fortgeschritten sind wir in der Kaviar-Produktion augenscheinlich noch nicht. Macht nichts - das Rezept für das leckere Limettenmousse verrate ich trotzdem schon!























Joghurt-Limetten-Mousse (4-6 Portionen)

Zutaten
  • 3 Blatt Gelatine, weiß
  • 200 g Sahne
  • 300 g Naturjoghurt
  • 2 Limetten
  • 10 EL Zucker 

Zubereitung

Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Schale der beiden Limetten abreiben, dann den Saft auspressen. 6 EL vom Saft abnehmen und mit 125 ml Wasser und dem Zucker drei Minuten zu einem Sirup einkochen. Gelatine leicht ausdrücken, Wasser abgießen. 100 ml von dem Sirup abmessen und schnell mit der Gelatine und der Limettenschale verrühren. Etwas abkühlen lassen, dann Joghurt kräftig unterrühren. Sahne steif schlagen und unterheben. In Dessertschälchen oder eine große Schale füllen und im Kühlschrank für 2 Stunden fest werden lassen; vor Verzehr ggf. Nocken abstechen.
Den restlichen Sirup kann man entweder mit Sprudel aufgießen und als Limonade trinken, oder man mariniert darin ein paar frische Erdbeeren, die man zum Limettenmousse reicht.

Lecker schmeckt das Mousse auch mit Himbeersoße, dafür einfach TK-Himbeeren auftauen lassen und mit Puderzucker pürieren. Auf das festgewordene Mousse geben und mit frischer Himbeere und gehackten Pistazien dekorieren.

1 Kommentar:

  1. Das klingt unglaublich aufregend!! Jetzt wird das hier so richtig spannend! Noch spannender als zuvor. Kann's kaum erwarten mehr darüber zu lesen. :-)

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