Donnerstag, 22. März 2012

Orangen-Eierlikör

Ach, ist das schöne Wetter draußen nicht superschön? Fast ein bisschen schade, dass Sonnenschein von sich aus schon "schönes Wetter" heißt, denn das lässt die Aussage, wie schön man das schöne Wetter findet, irgendwie trivial erscheinen. Wobei natürlich viele Leute behaupten würden, dass sie das wirklich auch ist, die Aussage: trivial. Aber mir macht das nichts, denn ich sage lieber triviale, dafür aber sicher wahre Sachen anstatt so, wie manche anderen Leute, ständig falsche! (Fühlt euch ruhig angesprochen, ihr Falschsager dieser Welt.)

Dazu passt meine Heidegger-Stelle des Tages (ja, ich lese das Zeug wirklich): "Die Fragen, wie und wann der Tod in die Welt kam, welchen Sinn er als Übel und Leiden im All des Seienden haben kann und soll, setzen notwendig ein Verständnis nicht nur des Seinscharakters des Todes voraus, sondern die Ontologie des Alls des Seienden im Ganzen und die ontologische Klärung von Übel und Negativität überhaupt im Besonderen." So hab ichs gern - SCHÖN bescheiden von vorne anfangen! Also besser erstmal "Positivität" klären, bevor hier einer irgendwas als positiv bezeichnet. (Oder halt noch besser; das ganze All des Seienden.)

Jedenfalls hab ich in den letzten Tagen nicht sehr viel gekocht (bis auf gestern, da hab ich mir eine Sushi-Rolle gerollt). Nun hat aber einer zu mir gesagt, dass das Internet langweilig ist, wenn ich nichts blogge. Das ist vielleicht ein bisschen falsch, aber immerhin sehr nett gesagt. Deswegen habe ich heute den Eierlikör, den ich für einige Sachen brauche, die in der nächsten Zeit gekocht und gebacken werden sollen, selbstgemacht. Obwohl man ihn natürlich auch gut hätte im Supermarkt kaufen können. (Das wäre zum Beispiel billiger gewesen und man hätte jetzt auch nicht 15 Eiweiß im Kühlschrank stehen, aber gut.)

Um meinem selbstgemachten Eierlikör noch ein bisschen Mehrwert gegenüber gekauftem zu geben, hab ich nicht einfach sooo langweiligen Eierlikör zusammengerührt, sondern solchen, in dem auch noch Grand Marnier drin ist, weswegen mein Eierlikör ein Orangen-Eierlikör ist.
Diesen Orangen-Eierlikör werde ich dann in den nächsten Wochen für ein paar hoffentlich leckere und ostermäßige (jaja, hihi) Sachen verwenden, sofern ich ihn nicht in den nächsten Tagen so wegschlemmen muss. Aber das wollnwer ja mal nicht hoffen, denn es handelt sich dabei nicht nur um eine ganz schön alkoholische, sondern auch um eine ganz schön fette Angelegenheit. Wobei, das muss ich sagen, eine erste Geschmacksprobe ergibt: Sollte man machen, dieses Likörchen. Meine Oma hätts sicher super gefunden. (Und ich finds auch super; hallo Oma. Wenn du noch leben würdest, du liebes Dummerchen, hätts das dieses Jahr zum Geburtstag gegeben. Wir hätten das zusammen weggelöffelt - diesmal nicht aus Sektschalen! - und das wär lustig gewesen. Wie schade für dich.)




Wahnsinn, das ist ja wieder ein superschönes Handyfoto.
In der großen Flasche war vorher Groninger Erdbeersirup drin. Der war auch sehr lecker, zum Beispiel in Milch.

Zusatztipp: Vorher auch einen Trichter kaufen, sonst ist es kein Kinderspiel, den Eierlikör in die Flasche zu kriegen. Wer keine Flasche UND keinen Trichter hat, nimmt vielleicht einfach Marmeladengläser. Ist nicht so hübsch, aber dafür leichter zu befüllen. Kann man dann übrigens vor dem Konsum auch leichter umrühren, der Likör neigt nämlich zur Zwei-Phasen-Bildung.


Zutaten (für gut 1 Liter)
  • 15 Eigelb (jah!)
  • 250 g Puderzucker
  • Mark von 1 Vanilleschote
  • abgeriebene Schale von 1 Orange
  • 200 ml weißen Rum
  • 50 ml Orangenlikör, hier: Grand Marnier
  • 200 g Sahne

Zubereitung

Eigelb, Vanillemark, Puderzucker in eine Metallschüssel oder einen Topf geben. Im heißen Wasserbad mit dem Mixer dickschaumig aufschlagen. Vom Herd nehmen, Rum, Orangenlikör und Orangenschale unterrühren.

In die Spüle etwas eiskaltes Wasser laufen lassen. Wer hat, gibt noch Eiswürfel dazu. Den Eierlikör ins Eiswasserbad stellen und rühren, bis er abgekühlt ist. Sahne steif schlagen (aber nicht zuuu steif) und unter den Likör heben.

In Flaschen füllen und in den Kühlschrank stellen. Vorm Austrinken ein paar Tage durchziehen lassen. Laut Angaben in der Zeitschrift hält sich der Likör im Kühlschrank drei bis vier Wochen.


Das Rezept ist aus dieser Zeitschrift, Ausgabe 4/2012.

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